„Er war für mich der beeindruckendste Eishockeyspieler, den ich jemals kennengelernt habe. Er hat 9 Jahre in Iserlohn verbracht und ist hier zum besten deutschen Stürmer seiner Zeit geworden. Harte Arbeit, großes Selbstvertrauen und Führungsstärke zeichneten ihn aus. Er war zu seiner aktiven Zeit das größte Vorbild im deutschen Eishockey – und einfach ein guter Mensch. Gerne erinnere ich mich auch an die vielen Gespräche abseits des Hockeys im Studio. Im Jahr 2013 verlieh ihm die Stadt Iserlohn die höchste Auszeichnung für Sportler, die sie zu vergeben hat, die Duisberg Plakette. Michael Wolf war zwar Nationalspieler, galt aber als unvollendet, weil er niemals eine Meisterschaft im Profibereich gewonnen hat. Dann kam der geniale Wechsel nach München. Mit anderen Möglichkeiten in diesem Verein wurde Michael als Kapitän 3 x Deutscher Eishockeymeister. Immer an seiner Seite in München der großartige Trainer Don Jackson, der Michael als seinen „Sohn“ bezeichnet hat. Bei seinem letzten Spiel für München, als die Münchner im Finale gegen Mannheim unterlagen, sagte Don Jackson „Das wir verloren haben war OK, Mannheim war einfach besser. Viel wichtiger war mir aber, dass ich im letzten Spiel von Michael Wolf an der Bande stehen durfte.“ Das sagt einfach alles. Bei Michael geht es nicht nur um Hockey, es geht um den Menschen.
Und jetzt das! Am 22.12.2024 durfte ich auf Einladung von Michaels Familie mit vielen Freunden bei der größten Ehre, die man als Spieler erhalten kann, dabei sein. Die Rückennummer von Michael Wolf wird nicht mehr vergeben und sein Trikot wurde unter die Hallendecke gezogen, in diesem neuen Deutschen Eishockeytempel, dem SAP-Garden in München. Es war beeindruckend. Um 7 Uhr morgens ging es nach München mit Marco Tröger, einem alten Freund, früher Mitarbeiter in der Geschäftsstelle der Roosters. Begrüßung durch Steffi und die Kinder von Michael. Es war wunderbar. Wir saßen inmitten der Familie und enger Freunde (neben mir übrigens die Tochter von Robert Hock, seinem kongenialen Sturmpartner aus Iserlohn). Die Zeremonie in dieser wunderschönen Arena war bewegend. Die Laudatio war genauso, wie ich es bereits oben beschrieben habe. Es ging nicht nur um seine Hockeyverdienste. Er war der absolute Gutmensch in diesem Verein. Wir haben uns umarmt. Es war eine große Freude ihn wiederzusehen. Ich, der normalerweise nie ein Trikot eines Spielers anzieht, kam in einem weitgereisten Trikot. Dieses Roosters Trikot von Michael Wolf habe ich bereits 2010 bei seiner Olympiateilnahme in Vancouver getragen. Jetzt hat er es endlich signiert. Nach vielen guten Gesprächen ging es dann am späten Abend wieder zurück nach Iserlohn.
Es war ein besonderer Tag, sehr anstrengend, aber auch unvergesslich. Übrigens, Michael ist immer noch so in Shape, der könnte heute noch auf dem Eis mit den Jungs mithalten.
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